Widersprüchliche Empfehlungen

Was tun mit widersprüchlichen Ernährungsempfehlungen?

Eine Zen-Geschichte: Ein Weiser streute jeden Abend um sein Haus herum Samen aus. Einer seiner Schüler, der ihn dabei beobachtete, fragte ihn eines Tages: "Meister, warum streut ihr Samen um das Haus?" "Um die Tiger fernzuhalten", antwortete der Weise. Der respektvolle Schüler wagte es zu antworten: "Aber Meister, es gibt keine Tiger in der Gegend!" "Also ist meine Methode wirksam!"entgegnete der Weise.

 

Als interessierter Krebspatient handeln

Interessierte, aufgeklärte Krebspatienten sind für den Therapeuten vielleicht unbequem. Denn sie widersprechen, wenn Vertrauen missbraucht, die Selbstbestimmung verletzt oder ihre Menschenwürde missachtet wird. Oft kommen Sie auch mit vielen Fragen, Artikeln aus Zeitschriften oder aus dem Internet. Ja, tun Sie das!

 

Informieren Sie sich!

Zahlreiche Studien belegen, dass gut informierte, motivierte und aktiv in die Therapie einbezogene Krebspatienten bessere Heilungschancen haben. Seien Sie also ein selbstbestimmter, mündiger Krebspatient. Nutzen Sie Ihre Chance, sich umfassend zu informieren.

 

Widersprüchliche Ernährungsempfehlungen haben auch Übereinstimmungen

Je mehr Sie über das Thema „Ernährung bei Krebs“ lesen, desto mehr widersprüchliche Aussagen werden Sie finden. Das zeigt Ihnen schon, dass es nicht die „einzig  richtigen Empfehlungen“ gibt.

Für Sie, lieber Patient, nicht gerade eine leichte Situation!

Es gibt bei all den Widersprüchlichkeiten Übereinstimmungen! Übereinstimmend bei allen Krebsdiäten, die als vollwertige Ernährung gelten, sind folgende Empfehlungen:

  • Möglichst auf Zucker und schnell resorbierbare Kohlenhydrate (Weißbrot, Kuchen, polierter Reis, Nudeln , Süßigkeiten, sehr süßes Obst) verzichten. Ausnahme ist die dunkle Schokolade mit mindestens 70 % Kakaoanteil, da der Kakao einen hohen Anteil an zellschützenden Substanzen enthält.
  • Möglichst Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Omaga-3-Fettsäuren essen ( kaltgepresstes(!) Leinöl, Rapsöl, fetter Fisch (Lachs, Hering, Makrele, Thunfisch), Walnüsse, Mandeln, Leinsamen. Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend, senken den Cholesterinspiegel und beugen Herz-und Kreislauferkrankungen vor. Generell haben sie einen positiven Einfluss auf alle entzündlichen Erkrankungen. Außerdem sollen Omega-3-Fettsäuren dem tumorbedingten Gewichtsverlust entgegenwirken. 

  • Es ist auf jeden Fall günstig, fettreich zu essen, wenn Sie es gut vertragen, und wenn Ihre Krankheitssituation es zulässt. Man weiß, dass Krebszellen nichts mit Fett anfangen können, es aber ein wichtiger Energielieferant für den Körper ist. Gerade dann, wenn Sie unter ungewolltem Gewichtsverlust leiden. Wichtig ist, dass das Fett möglichst naturbelassen ist, also kaltgepresste Öle, Butter anstelle Margarine, natürlicher Fettgehalt bei Milchprodukten ( auf Lightprodukte verzichten).

  • Möglichst 5-7 Portionen Obst und Gemüse am Tag ( 1 Portion = was in Ihre 2 Hände passt), wobei es mehr Gemüse als Obst sein sollte. Je vielfältiger, je besser. Als Alternative können Sie das Obst und Gemüse auch als selbstgepressten Saft oder Grünen Smoothies trinken. Wenn Sie es vertragen, möglichst viel in naturbelassenem, rohen Zustand ( am besten biologisch, saisonentsprechend), immer gut gewaschen. Rohkost ist gesund, aber für Patienten mit Darmproblemen, operierten und geschwächten Patienten oft schlecht oder gar nicht verträglich. Sprechen Sie mit Ihrer Ernährungsberaterin oder Ihrem Arzt darüber. Als empfehlenswerte Alternative bieten sich Nahrungsergänzungen an, die ausschließlich aus Obst, Gemüse, Kräutern ohne künstliche Zusätze hergestellt werden, und die vor allem die Vielfalt an Obst und Gemüse bieten. Sie können auch während der Chemotherapie eingenommen werden.     

  • Ausreichend Eiweiß essen. Gerade Krebspatienten haben ganz häufig einen erhöhten Eiweißbedarf, teilweise benötigen sie die doppelte Menge, die ein Gesunder braucht. Da der Eiweißversorgung ein sehr wichtiges Thema in der Ernährung Krebskranker ist, empfehle ich auf jeden Fall, sich professionell beraten zu lassen. Besonders dann, wenn Sie sich vegetraisch oder vegan ernähren.   

 

         

 

 

 

Aktueller Blogbeitrag

Ernährung bei Erschöpfung

Eiweißdrink (selbst gemacht)

  • 25g Eiweißpulver (aus Soja, Hanf o. ä.)
  • 1 Teelöffel Kokosöl (Bioladen, Reformhaus)
  • 1-2 Teelöffel Mandelmus (Bioladen, Reformhaus)
  • 100g Sahne oder Mandelmilch/ Reismilch/Hafermilch/Buttermilch/ Kefir .....je nachdem, was Sie mögen und vertragen
  • 200ml Wasser
  • ein paar Himbeeren oder anders Obst für den Geschmack und als Dekoration
  • zum Süßen Banane oder etwas Honig oder Kokosblütenzucker

Zubereitung:  

Alle Zutaten mit einem Stabmixer oder in einem Mixer verrühren und gekühlt trinken, wenn Sie es vertragen.


Enzyme nach Bauchspeicheldrüsenoperationen

Je nachdem, wie viel Bauchspeicheldrüsengewebe entfernt wurde, fehlen die Verdauungsenzyme teilweise oder ganz. Zum Ausgleich verschreibt Ihnen Ihr Arzt zu allen fetthaltigen Speisen und Getränken eine entsprechende Enzymmenge als Kapsel oder Granulat. Die meisten Enzyme sind in Kapseln verpackt, die die Enzyme vor dem sauren Magensaft schützen sollen. Wurde der Magen bei der Operation entfernt, so kann es bei der Einnahme von Kapseln dazu kommen, dass die Enzyme nicht rechtzeitig mit dem Speisebrei freigesetzt werden. In diesen Fällen sollten die Enzyme in Granulatform eingenommen, oder die Kapseln vor der Einnahme geöffnet werden.

 

Bauchspeicheldrüsenenzyme / Dosierung

Die verordneten Enzyme sollten Sie während der Mahlzeit mit ein wenig Flüssigkeit einnehmen.

Die Präparate enthalten die drei wichtigsten Enzyme, die die Bauchspeicheldrüse

vermindert oder gar nicht mehr produziert.

 

Wurde Ihnen der Magen teilweise oder ganz entfernt, müssen Sie die Kapsel öffnen und das Granulat mit wenig Flüssigkeit einnehmen! Vermischen Sie das Granulat nicht mit Lebensmitteln, da sich der Geschmack der Speisen negativ verändert.

 

Enzyme sind ausschließlich bei fetthaltigen Speisen und Getränken erforderlich!

In der Regel reichen für 1 g Nahrungsfett 2.000 Einheiten (IE) Lipase. Die angegebene Zahl z.B. „Kreon® 40.000“ spiegelt die Menge der Lipaseeinheiten wieder. Enzymkapseln gibt es in den Stärken 10.000, 25.000 und 40.000 IE.

 

Rechenbeispiel:

Wenn Sie einen Joghurt essen, der 5 g Fett enthält, rechnen Sie:

5 g Fett x 2.000 IE = 10.000 IE Lipase = 1 Kapsel „Kreon® 10.000“.

Auf diesen Seiten können Sie die Enzymmenge gut nachschauen oder berechnen:

Fett-Tabelle

Dosierung

 

Was tun, wenn es trotz Enzymeinnahme zu Beschwerden kommt?

  • die Enzyme sind zu niedrig dosiert (die häufigste Ursache)
  • der Fettgehalt der Mahlzeit wurde falsch eingeschätzt
  • die Einnahme bei Zwischenmahlzeiten vergessen
  • die Enzyme wurden vor oder nach dem Essen eingenommen. Immer während des Essens einnehmen!
  • zu den Enzymen zu viel Flüssigkeit getrunken
  • Enzympräparate ohne Säureschutz verwendet

Nach Magenresektion:

  • die Enzymmenge wurde nicht über die Mahlzeit verteilt.
  • die Kapseln wurden nicht geöffnet
  • es wurden säurefeste Präparate verwendet

Wenn Sie zu viel Enzyme eingenommen haben, kann das folgende Auswirkungen haben:

  • zu fester Stuhl
  • Verstopfung
  • Verengungen im Darm

 

 

 

 


3 Hausmittel gegen Übelkeit

Wenn Sie nicht sofort zu Medikamenten greifen wollen, probieren Sie mal alte Hausmittel aus, die oft auch eine postive Wirkung zeigen.

 

Nr.1

Der feingeriebene Apfel:

Fein geriebener und durch die Luft angebräunter Apfel ist leicht verdaulich und belastet den Magen nicht, hält ihn aber beschäftigt. Enzyme und Ballaststoffe im Apfel sorgen dafür, dass die Verdauung reguliert wird und das Unwohlsein abnimmt. Auch gut bei Durchfall!

 

 

Nr.2

Der Ingwer:

Bei Übelkeit kann Ingwer frisch gekaut werden, was aber evetuell zu scharf sein könnte. Kleingeschnitten und mit kochendem Wasser überbrüht als Ingwerwasser getrunken geht’s daher besser. Ingwer ist auch die Hauptsubstanz in vielen Mitteln gegen Reisekrankheit. In Verbindung mit frischer Zitrone und Pfefferminze ist der Ingwertee noch wirksamer gegen Übelkeit.

 

Nr.3

Die Suppe:

Eine leicht verdauliche Suppe führt dem Körper Flüssigkeit und Nährstoffe zu und gibt dem Magen „etwas zu tun“. Zudem können gebundene Suppen, stärke- und eiweißhaltige Zutaten wie Kartoffeln oder Möhren Magensäfte binden und damit einen Überschuss reduzieren. Die Suppen sollten kein Fett enthalten und nur mild gewürzt werden.

 


Künstliche Ernährung JA oder NEIN?

Am Anfang zu wenig, am Ende zu viel... das ist häufig die Realität!

 

Und genau das ist falsch!

 

Während einer Krebserkrankung kommt es oftmals zu Gewichts- und Appetitverlust.

 

Über den Gewichtsverlust sind Sie als Patient vielleicht gar nicht so unglücklich?

Vor allem dann nicht, wenn Sie immer schon gerne abnehmen wollten.

Nur ist es so, dass  Gewichtsverlust infolge einer Krebserkrankung fast immer ein Muskelverlust ist. Das Körperfett schwindet eher nicht.

Es kann auch sein, dass Sie sowieso schon schlank sind und berechtigte Angst haben, völlig abzumagern?

Oder aber, Sie haben bereits deutlich an Substanz und Kraft verloren und schaffen es nicht, durch Essen wieder zu Kräften zu kommen?

 

Bei einer krebsbedingten Gewichtsabnahme ist hauptsächlich Ihre wertvolle Muskulatur, weniger das Fett, betroffen. Und das sind nicht nur die Muskeln Ihrer Arme und Beine, sondern auch die Ihrer Organe, z.B. die Herz- und Lungenmuskulatur.

Das erkenne ich schnell mit der Body- Impedanz- Analyse.

Muskelverlust spüren Betroffene als Kraftlosigkeit und Müdigkeit. Das sind jedoch noch die "harmlosesten" Folgen.

Auch Therapien wirken nicht in vollem Maße, wenn zu wenig aktive Zellsubstanz vorhanden ist.

 

 

Wie geht man in der Ernährungstherapie vor?

Stufe 1: Optimierung der normalen Ernährung (steht immer an 1.Stelle), um Beschwerdelinderung zu erzielen und den Gewichtsverlust zu stoppen. Und natürlich geht es um das Thema "Was nährt den Körper?"

Stufe 2: Ergänzung der normalen Ernährung durch z.B. Trinknahrung, Anreicherungen, Ergänzungen, vor allem auch unterstützenden Möglichkeiten aus der Naturheilkunde.

Stufe 3: Nährstoffinfusionen über einen Port oder Sondennahrung (wenn der Patient eine Sonde hat) „Künstliche Ernährung“ zusätzlich zur normalen oder zur bereits ergänzten Ernährung

Stufe 4: Ausschließlich künstliche Ernährung (eher selten). Das wird nur dann gemacht, wenn ein Patient gar nicht mehr selbstständig essen kann, oder vorübergehend nicht essen darf. 

 

Wann sollte auf jeden Fall mit einer Ernährungstherapie begonnen werden?

Wenn Sie länger als 7 Tage nicht essen können, oder wenn Sie länger als 14 Tage nicht ausreichend essen, sollte mit einer Ernährungstherapie begonnen werden.